Konsum und Nachhaltigkeit
Für uns ist es heute selbstverständlich geworden, Nahrungsmittel oder andere Verbrauchsgüter aus allen Ecken der Welt zu beziehen. Das Thema “Konsum und Nachhaltigkeit“ bietet deshalb eine besonders alltagsbezogene Auffahrt zu einer Vielzahl von Problemzusammenhängen der Globalisierung und ist dabei besonders geeignet für jüngere Zielgruppen. Hierzu gehören z.B. der “ökologische Fußabdruck“ von Nahrungsmitteln, die Millenniumsziele der Vereinten Nationen, soziale und ökologische Folgen der modernen Landwirtschaft, die Problematik des hohen Fleischkonsums in der Welt und das Spannungsverhältnis zwischen Biokraftstoffen und Lebensmittelproduktion.
Ressourcen und Konflikte
Um die gefragten Rohstoffe unserer Erde, wie Öl, Gold und Wasser hat der Wettlauf schon längst begonnen. Viele Staaten und Unternehmen versuchen sich den Zugang und die Nutzungsrechte zu sichern. Und die wachsende Weltbevölkerung benötigt immer mehr Ressourcen. Die Nutzung dieser ist aber je nach Weltregion und Land sehr verschieden. So kommt es zu Konflikten, wer was fördern oder abbauen darf und die Gewinne daraus erhält.
Die Folgen von Abbau und Förderung bekommen zumeist die lokale Bevölkerung und die Umwelt der Region am stärksten zu spüren. So ergeben sich neue Konflikte um das Recht auf intakte Umwelt, Eigentumsrechte und faire Abfindungen.
Bei einem Workshop von teamGLOBAL wird die Ungleichverteilung von Rohstoffen und der Umgang damit thematisiert. Es wird Raum gegeben über verschiedene Strategien zur Nutzung, Verteilung und Bewahrung von Ressourcen nachzudenken. Auch stehen die Frage nach Profiteuren und Umgang mit verschiedenen Problem- und Konfliktstellungen, sowie die Auswirkungen auf die Umwelt im Fokus.
Energie und Klima
Ob Erderwärmung, Höchstpreise für fossile Brennstoffe oder die Energiegewinnung durch Kernkraft: Sowohl Klimawandel als auch Energiesicherheit gewinnen für Politik, Wirtschaft, Umwelt und das eigene Leben stetig an Relevanz. Kern dieser Problematik ist, dass Energie- und Klimaprobleme alle angehen – alle sind betroffen und die Auswirkungen machen nicht an Staatsgrenzen halt.
Gegenwärtig verhandelt die Weltgemeinschaft im Zuge des „Post-Kyoto-Prozesses“ über eine neue Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls, welches 2012 auslief.
teamGLOBAL begleitet den Prozess der internationalen Klimaverhandlungen mit vielfältigen Workshopangeboten für verschiedene Ziel- und Altersgruppen. Hierbei wird Orientierungswissen zu den Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sowie den gesellschaftlichen wie individuellen Gestaltungsspielräumen für eine nachhaltige Klima- und Energiepolitik vermittelt.
Leben im Datenmeer
Das Internet ist für viele von uns unmittelbar mit unserem Alltag verbunden.“ Wir erledigen Einkäufe online, halten digital den Kontakt zu Freund*innen und Menschen aus aller Welt aufrecht, empfangen unmittelbar globale Nachrichten auf unseren Endgeräte, Informationen sind zu jeder Zeit abrufbar und mit künstlicher Intelligenz haben sich die Grenzen der digitalen Welt erneut verschoben.
So viele Vorteile die Digitalisierung in unserer globalisierten Welt auch mit sich bringt, so birgt diese auch Herausforderungen. Hate-Speech, Cyber-Mobbing, Datenmissbrauch, Zugriff auf nicht-jugendfreie Inhalte und wenig Regulation sind Herausforderungen, denen wir gesellschaftlich begegnen. Das Zusammenspiel aus Chancen wie auch Herausforderungen der Datenspuren, die wir im Netz hinterlassen und den digitalen Inhalten, die wir zu spüren bekommen,
werden gemeinsam in Workshops beleuchtet und auf Augenhöhe diskutiert. Das “Leben im Datenmeer“ ist für junge Menschen ein alltägliches Thema, mit dem sie ständig in Kontakt sind. Sie müssen Maßstäbe entwickeln und Verhaltensregeln für den Umgang miteinander und den eigenen Daten erproben. Wir bieten vielfältige methodische Zugänge, um über Potentiale (z.B. beschleunigte Kommunikationswege, Demokratisierung) zu diskutieren und um für Risiken (z.B. Datenschutz, Kontrollverlust, Privatsphäre, Internetkriminalität) des Internets in Zeiten von Big Data zu sensibilisieren.
Wohlstand und Märkte
In unserer vernetzten Welt bewegen sich auch Finanz- und Warenströme rund um den Globus. Wie die Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 gezeigt hat, besteht eine hohe Interdependenz zwischen freien Märkten weltweit und Wohlstand lässt sich nicht mehr nur auf nationaler Ebene denken. Im Rahmen des Workshops wird den Teilnehmenden ein Grundverständnis von miteinander verstrickten Ökonomien vermittelt. Gleichzeitig geht es um die Frage, wie globale Wirtschaft und globale Finanzmärkte in der Zukunft aussehen können, um gutes Leben über Staatsgrenzen hinweg zu ermöglichen.
Der Workshop bietet den Teilnehmenden daher Raum, eigene Visionen eines globalen Finanzmarktes in 50 Jahren auszuarbeiten und diskutiert alternative Wirtschaftsmodelle.
Migration und Flucht
Bei den Themen Migration und Flucht geht es um vielschichtige Phänomene. Menschen reagieren auf wirtschaftliche, soziale und zunehmend auch ökologische Umstände oder Zwänge. Sie nutzen ihre Mobilität in unserer modernen, dynamischen Welt zur freien Wahl ihres gewünschten Lebensumfelds oder werden aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen oder sonstiger lebensfeindlicher Lebensumstände dazu gezwungen ihre Heimat zu verlassen. Die „Integration“ von Migrant*innen oder Geflüchteten in die Gesellschaft oder aber die Gefahr eines „Braindrains“ stellen sowohl Aufnahme- als auch Herkunftsländer vor große Herausforderungen. Gleichzeitig wird die Zuwanderung gerade für „älter werdende“ Gesellschaften wie die meisten europäischen Länder als eine wichtige Voraussetzung angesehen, um ihr Wohlstandsniveau erhalten zu können. Der Workshop zielt darauf ab, sich mit den vielfältigen Ursachen, Abläufen und Folgen von Migration und Flucht auseinanderzusetzen und deren komplexe Zusammenhänge verstehen.
Identität in der globalisierten Welt
Der Prozess der Globalisierung betrifft Menschen heutzutage in allen Bereichen – wir verreisen in unterschiedliche Länder, überbrücken Distanzen durch die Vernetzung mit unseren Freunden und Freundinnen via sozialer Medien und konsumieren Produkte, die oftmals schon tausende von Kilometern zurückgelegt haben. Inwiefern beeinflussen diese Prozesse die persönliche Identität der/des Einzelnen? Entstehen durch Globalisierung Räume für transkulturelle Identitäten, internationale Solidaritätsbewegungen und ein Bewusstsein als Weltbürger*innen?
Anhand von einzelnen Identitätskategorien wie Gender, Ethnizität oder Klasse wird aufgezeigt, inwiefern globale Prozesse Einfluss auf unsere persönliche Identität haben. Hierbei geht es auch darum, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich ihrer eigenen Rolle in einer zunehmend globalisierten Welt bewusst zu werden.
Internationale Zusammenarbeit
Im Zuge der Globalisierung wächst die Zahl der Herausforderungen, die nur durch internationale Zusammenarbeit gelöst werden können. Doch nach wie vor ist effektive Global Governance nicht in der Lage, die dringensten Fragen unserer Zeit zu lösen, denn die Möglichkeiten für global (verbindliches) Handeln sind sehr beschränkt. Der Gedanke, einen „Weltstaat“ zu gründen, der sich den Aufgaben widmet, welche durch einzelne Staaten allein nicht mehr zu bewältigen sind, liegt nahe. Aber kann in absehbarer Zeit eine globale Demokratie nach dem Vorbild eines Nationalstaats funktionieren, trotz unterschiedlicher Rechtsvorschriften, politisch-ökonomischer Differenzen und auch kultureller Spannungslinien?
Inhaltlich vermittelt dieser Workshop eine Übersicht über Institutionen und Entscheidungsstrukturen auf der Ebene internationaler Beziehungen. Mit verschiedenen spielerischen und niedrigschwelligen Methoden werden die Teilnehmenden für die Komplexität im Umgang mit unseren „Globalen Gütern“ sensibilisiert. Gleichzeitig wird unter Zuhilfenahme eines Gedankenexperiments auch ein Blick nach Vorn geworfen: Wie sollte man den Grundriss einen Hauses gestalten, in dem die Weltgesellschaft von morgen lebt? Ein interessantes Szenario, das komplexe Sachverhalte verständlich und mit persönlichem Bezug aufgreift.